Was ist andorra max frisch?

Andorra ist ein Theaterstück des Schweizer Schriftstellers Max Frisch, das im Jahr 1961 veröffentlicht wurde. Es handelt von einem jungen Mann namens Andri, der in dem fiktiven Land Andorra lebt, das von einer fremden Armee bedroht wird. Andorra ist eine Allegorie auf den Nationalsozialismus und untersucht Fragen von Identität, Vorurteilen und Rassismus.

Das Stück Andorra thematisiert die Absurdität von Vorurteilen und die Gefahr von Sündenbockmechanismen. Andri, der Hauptcharakter, wird als jüdisches Waisenkind von einem Lehrer namens Can zum Schein adoptiert. Can behauptet, Andri sei ein "Andorraner" und nicht jüdischer Herkunft, um ihn vor dem Antisemitismus der Umgebung zu schützen. Andri selbst weiß nicht, dass er jüdisch ist und glaubt die Lügen von Can.

Im Laufe der Handlung werden die Vorurteile und die Feindseligkeit der andorranischen Bevölkerung gegenüber Andri immer deutlicher. Er wird beschuldigt, ein Dieb zu sein und wird schließlich wegen Mordes an einem Lehrer verfolgt und hingerichtet - obwohl er unschuldig ist.

Andorra gilt als eines der wichtigsten Werke von Max Frisch und wurde mehrfach ausgezeichnet. Es wird oft im Zusammenhang mit Themen wie Diskriminierung, Identität und Moral verwendet und ist nach wie vor aktuell.

Frisch nutzt die Figur des Andri, um auf die Gefahren von Vorurteilen und das kollektive Versagen bei der Aufrechterhaltung der eigenen Moral hinzuweisen. Durch die Kritik an der diffusen Schuld und dem Sündenbockmechanismus warnt Frisch vor den Konsequenzen solcher Denkweisen.

Max Frisch, geboren am 15. Mai 1911 in Zürich und verstorben am 4. April 1991 in Zürich, war einer der bedeutendsten Schweizer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Er schrieb Romane, Theaterstücke, Essays und Tagebücher und war bekannt für sein engagiertes politisches und soziales Engagement. Neben Andorra sind seine Werke "Homo faber" und "Stiller" besonders bekannt.